Hund Nazli und Kaninchen Navarro

Zwei unterschiedliche Schicksale und ein gemeinsames Happy End
… ein neues und liebevolles Zuhause!

Unüberlegt angeschafft … das gilt sicher für beide Tiere. Nazli und Navaro sind wohl zum Opfer der schnelllebigen Konsumwirtschaft geworden.

Nazli, die wunderschöne Kangal-Labrador-Mix-Hündin, wurde mit gerade mal einem halben Jahr ins Tierheim abgeschoben.nazli1
Man könnte aber sagen … welch ein Glück. Denn in ihrem Fall war das Tierheim eine Verbesserung. Nur einmal am Tag Gassi, nicht bei der Familie, sondern allein in der Scheune leben, Essensreste auf dem Speiseplan. So sah das Leben der jungen Hündin wohl seit ihrer 8. Lebenswoche aus.
Der Fragebogen zur Abgabe wurde sorgfältig von den Besitzern ausgefüllt. Darunter auch wie selbstverständlich der Vermerk: „das rechte Bein war gebrochen, als sie klein war“. Der Bruch war unbehandelt schlecht zusammengewachsen … keine guten Voraussetzungen für einen Hund ihrer Größe. Das könnte im Alter zu Problemen führen. So eine aufwendige Operation und Nachsorge im Tierheim? Undenkbar, bei der Menge an Pfleglingen.
Vorrangig wurde also erst einmal ein neues Zuhause gesucht.
Durch ihr freundliches Wesen waren schnell neue Besitzer gefunden. So konnte Nazli bald umziehen und bereits kurz darauf konnte die Operation durchgeführt werden.
Hohe Kosten, stationäre Aufnahme für mehrere Tage. Das Bein wurde gerichtet, die kleine Maus kastriert und eine schwere Bindehautentzündung per Laser behandelt werden. Doch wenn man in das fröhliche Gesicht von Nazli zusammen mit ihrem Kumpel bei ihren neuen Besitzern schaut, haben sich alle Strapazen und jeder Cent für den Tierschutzverein gelohnt.

Ähnlich erging es auch dem Kaninchen Navaro. Auch er darf endlich glücklich sein und gemeinsam mit seiner neuen Freundin frei in der navaroWohnung seines jetzigen Frauchens herum tollen.
Bei seiner Ankunft im Tierheim Ende November 2012 glaubte niemand daran, dass die kleine ausgehungerte Fellnase die erste Nacht überlebt. Abgemagert bis auf die Knochen, die Augen eingefallen, das Mäulchen voller Fell und Kot, die Zähne viel zu lang. Dieses Tier wird sicher nicht vermisst, dachten sich seine Pfleger.
Mit viel Liebe wurde er aufgepäppelt, danach folgten zwei aufwendige Operationen, in denen die schiefwachsenden Schneidezähne komplett entfernt wurden, zusätzlich Kastration und Impfungen.
Der tapfere und mittlerweile dann recht große Navaro verlor an keinem Tag seine liebevolle und zutrauliche Art.

So viel Leid mussten diese zwei Tiere erfahren und beide haben nie das Vertrauen in die Menschen verloren.
Verfasser: Julia Rabanus, Tierheim Wiesbaden