Hector, der kupierte Dobermann
Hector ist ein 6 jähriger Dobermann-Rüde. Er wurde aus einer nicht artgerechten Haltung beschlagnahmt und im Tierheim untergebracht.
Laut Erzählungen stammt er ursprünglich aus Tschechien. Dort hat sein vorheriger Besitzer dem Rüden bereits als Junghund sowohl die Rute als auch – wenig fachgerecht – die Ohren kupieren lassen.
Hector hat einen Hundeplatz besucht und kennt daher die Grundkommandos, die er problemlos befolgt.
An seiner weiteren Sozialisierung zu arbeiten wurde dann allerdings versäumt, so dass sich Hector in vielen Situationen sehr unsicher und angespannt zeigt.
Im Tierheim fiel er durch ständige Entzündungen an den Ohrmuscheln zunehmend auf. Da sich die Entzündungen immer nur kurz beruhigten und sich dann auch Fisteln bildeten, wurde Hector in Narkose gelegt. Während der Operation war das Entsetzen plötzlich groß. Denn es war schier unglaublich was der Tierarzt dort vorfand:
Die Ohren waren durch hauchdünne Fäden aufgestellt. Die Fäden mussten „von rechts nach links“ durch den Muskel gespannt worden sein, um die Ohren in ihre so „typische“ Form zu bringen.
Seit der Operation hat er gelegentlich Knickohren, was ihn aber nur noch einzigartiger macht.
Und das Beste an der Geschichte ist, dass man ihm anmerkt, dass er nun entspannter ist.
Er ist durch diese Operation noch immer kein einfacher Hund geworden, aber die Verbesserungen im Verhalten sind gerade für seine Gassigeherin sehr deutlich.
Verfasser: Mitarbeiter, Tierheim Wiesbaden